Der Aufbau des menschlichen Haars
Das menschliche Haar besteht aus mehreren Teilen und ist bei genauer Betrachtung sehr komplex aufgebaut. Der sichtbare Teil des Haars ist der in der Haarwurzel verankerte Haarschaft. Diese Wurzel verdickt sich am Ende zur Haarzwiebel, die tief in der Unterhaut liegt. Die Versorgung des Haars erfolgt über die knötchenförmige Haarpapille. Diese liegt in der Haarzwiebel und versorgt das Haar über Blutgefäße mit den erforderlichen Nährstoffen.
Der Haarfollikel umschließt die Haarzwiebel und den Haarschaft und ist für die Produktion des neuen Haars verantwortlich. Zusätzlich reguliert der Follikel über Talgdrüsen die Fettproduktion der Kopfhaut.
Da der Haarfollikel mit zahlreichen Nervenfasern verbunden ist, spüren Sie feinsten Luftzug am Haar und auch Schmerz, wenn ein Haar ausgerissen wird. Innerhalb des Haarfollikels befindet sich der Haarbalgmuskel, der sich in unterschiedlichen Erregungssituationen zusammenzieht, wodurch sich das Haar aufrichtet. Ein Beispiel ist die sogenannte „Gänsehaut“.
Haare stehen immer schräg in der Kopfhaut. Ob Ihr Haar lockig oder glatt ist, hängt vom Querschnitt des Haarschafts ab.
- runder Querschnitt: sehr glattes Haar
- runder oder ovaler Querschnitt: glatt bis leicht lockig, eher wellig
- stark elliptischer Querschnitt: stark und klein gelocktes Haar
Die Dauer der Behandlung hängt von der Größe des Bereichs ab
Woraus besteht das Haar?
Keratin ist mit ungefähr 80 % der wichtigste Bestandteil des Haares. Weitere Bestandteile sind Wasser mit einem Anteil von 10 – 15 % sowie Lipide (Fette), Mineralien und Pigmente. Jedes Haar ist mit einer Schuppenschicht, der Cuticula, umhüllt. Die Cuticula weist einen Anteil von 20 % des Gesamtvolumens eines Haars auf. Was immer Sie mit ihrem Haar machen, ob Färben, Dauerwelle oder Hitzeeinwirkung: Die Einflüsse wirken sich immer auf diese Schicht aus.
Die Cuticula besteht aus verhornten Plattenepitheln, die als Schuppenschicht angeordnet sind. Bei gesundem Haar greifen diese Schuppen dicht ineinander und das Haar ist glatt und glänzt. Verschiedene chemische Umwandlungsprozesse wie Färben, Blondieren oder Dauerwelle belasten diese Schuppenschicht und können sie zerstören.
Mit der einzigartigen DHI Methode erhält man ein Leben lang dichtes Haar
Melaningehalt ist für die Haarfarbe verantwortlich
Für die Farbe der Haare sind die im Haar vorhandenen Pigmente verantwortlich, die von den Melanozyten gebildet werden. Dieser besondere Zelltyp befindet sich im Bereich der Haarzwiebel und produziert stetig das Pigment Melanin, das sich über feinste Kanäle in den verhornten Zellen ablagert.
Je höher der Anteil an abgelagertem Melanin ist, umso dunkler ist die Haarfarbe. Ein weiterer Einflussfaktor auf die Haarfarbe ist der von den Zellen vorwiegend produzierte Melanin-Typ und in welchem Verhältnis sich die Pigmente einlagern. So sorgen die großen Eumelanin-Pigmente für die schwarz-braune Färbung, während Phäomelanin-Pigmente deutlich kleiner und rot-gelb sind.
Im Verlauf der Zeit stellen die Melanozyten die Produktion des Pigmentes Melanin immer mehr ein. Die Folge davon ist, dass sich anstelle des Pigments feinste Luftbläschen im Haar einlagern. Durch den Mangel an Pigment wird das Haar immer farbloser, bis es schlussendlich farblos ist.
Die im Haar eingelagerten Luftbläschen lassen das Haar für das menschliche Auge weiß oder grau erscheinen. Wann die Zellen die Pigment-Produktion einstellen, ist sehr unterschiedlich. In der Regel beginnt dieser Prozess ab dem 30. Lebensjahr und vollzieht sich in mehr oder weniger kleinen Schritten, da jede Zelle einen eigenen Zeitplan besitzt. Es handelt sich um einen nicht umkehrbaren Effekt, der bei den meisten Menschen genetisch bedingt ist.
Die Haare des Menschen befinden sich stets in unterschiedlichen Wachstumsphasen
Haarmenge und Haarqualität
Durchschnittlich hat ein Mensch zwischen 90.000 und 100.000 Haaren, die sich in den unterschiedlichsten Phasen befinden. Allerdings gibt es abhängig von der Haarfarbe deutliche Unterschiede. Während blonde Menschen mit 140.000 Haaren die dichteste Haarpracht aufweisen, finden sich bei brünetten Menschen mit 100.000 Haaren deutlich weniger Haare auf dem Kopf. Rothaarige bilden mit 85.000 Haaren das Schlusslicht.
Die Haarqualität und somit die Dicke des Haars liegt zwischen 0,04 bis 0,12 Millimeter. Wie dick das Haar ist, ist vor allem genetisch bedingt. Dadurch unterscheidet sich das Haar von Europäern und Asiaten beispielsweise gravierend. Während das Haar von Europäern zwischen 0,04 und 0,1 Millimeter Durchmesser aufweist, liegt der Haardurchmesser bei Menschen aus dem asiatischen Raum zwischen 0,08 und 0,12 Millimetern.
Störungen des Fetthaushaltes der Kopfhaut
Gesunde Haut weist einen optimalen Fettgehalt auf und ist dadurch elastisch und angenehm glatt. Allerdings können Störungen der Produktion der Talgdrüsen zu einem Ungleichgewicht führen. Die Folge ist zu trockene oder zu fettige Kopfhaut.
Besonders lästig sind Schuppen. Diese bilden sich unabhängig davon, ob die Kopfhaut zu fett oder zu trocken ist. Hier liegt oft eine Fehlfunktion vor, indem die Kopfhaut zu viele abgestorbene Hautzellen produziert.
Die Wachstumsphase kann zwei bis sechs Jahre in Anspruch nehmen
Wachstumszyklus des Haares
Das Haarwachstum ist ein komplexer Vorgang und unterteilt sich in mehrere Phasen.
- 90 % der Haare: Anagen- oder Wachstumsphase
- 1 % der Haare: Katagen- oder Entwicklungsphase
- 18 % der Haare: Telogen- oder Endphase
Während der Wachstumsphase, die je nach Alter, Geschlecht und Stelle am Körper zwischen zwei und sechs Jahren in Anspruch nimmt, wird die Haarzwiebel neu ausgebildet und das Haar wächst stetig.
Dafür bildet die Haarzwiebel ständig neue Zellen. Diese verkleben miteinander und verhornen schlussendlich. Dabei bildet sich ein Hornstrang, das Haar, das durch den kontinuierlichen Nachschub verhornter Zellen immer weiter nach oben wächst. Kopfhaare schaffen auf diese Weise ein Wachstum von ungefähr einem Zentimeter im Monat.
Die Entwicklungsphase nimmt mit ein bis zwei Wochen einen sehr kurzen Zeitraum in Anspruch. In dieser Phase beendet die Haarzwiebel die Zellproduktion und verhornt durch die Einlagerung von Keratin.
Damit wird die letzte Phase, die Endphase eingeleitet. Die Haarzwiebel wird nun immer mehr verdrängt und es bildet sich eine neue Haarpapille. Damit beginnt der Prozess von vorne. Die Ruhe– oder Endphase dauert ungefähr zwei bis vier Monate. In dieser Zeit verdrängt das neu angelegte Haar das alte Haar und es fällt aus. Werfen Sie einen Blick auf die Ergenisse einer Haartransplantation vorher nachher.
Ist dieser Zyklus aus genetischen oder gesundheitlichen Ursachen gestört, kommt es zum vermehrten Haarausfall. ➟ Haartransplantation Wien
Bei einem Haarausfall von mehr als 100 Haaren pro Tag spricht man von einer Alopezie – also übermäßigem Haarausfall.
Haarausfall – wann ist er normal und wann ein Alarmsignal?
Täglich verliert der Mensch zwischen 70 und 100 Haaren. Dieser natürliche Haarausfall beeinflusst die optisch wahrnehmbare Haardichte in keiner Weise. Allerdings kann es in bestimmten Situationen zu verstärktem Haarausfall kommen. Verliert man somit mehr als 100 Haare pro Tag spricht man bereits von Haarausfall, der Alopezie. Daher sollten Sie die Menge der ausfallenden Haare auf jeden Fall beobachten.
Für den verstärkten Haarausfall gibt es unterschiedliche Gründe.
- Haarwurzeln werden während der Wachstumsphase geschädigt
- Viele Haare befinden sich zur gleichen Zeit in der Ruhephase
- Hormonell Erblich bedingter Haarausfall
- Hormonell bedingter Haarausfall während der Schwangerschaft bzw. Wechseljahre
Abhängig von der Ursache des verstärkten Haarausfalls kann es sein, dass die Haare an einer bestimmten Stelle nicht mehr nachwachsen. Eine krankhafte Form dieses Haarausfalls, der den ganzen Körper betrifft, ist die Alopezie.
Dieser übermäßige Haarausfall kann in verschiedenen Formen auftreten. Abhängig von der Art der Alopezie wachsen die Haare wieder nach. Anders bei der bestehenden Haarlosigkeit wie die dauerhafte Bildung einer Glatze bei Männern. Hier hat der Körper die Produktion des Kopfhaares eingestellt. ➟ Barttransplantation